Rückschau Forum 3D-Druck 2017

3D-Druck in aller Munde - Technologie erlaubt vielfältige Anwendungsmöglichkeiten


Rapid-Prototyping-Verfahren, Generative Fertigung, 3D-Druck – spätestens beim letzten Schlagwort weiß mittlerweile fast jeder, was gemeint ist. 3D-Druck als additives Fertigungsverfahren ist in aller Munde, viele 3D-Drucker stehen in ganz normalen Haushalten und wer auf ein Implantat angewiesen ist, trägt zumeist ein Stück dieser modernen Technologie mit sich herum.

Am 17. Mai 2017 trafen sich Branchenexperten zum 4. Mitteldeutschen Forum „3D-Druck in der Anwendung“ im Zentrum für Medien und Soziale Arbeit an der Hochschule Mittweida, um über aktuelle Entwicklungen im 3D-Druck zu diskutieren. Nach der Begrüßung durch Prof. Horst Exner als Tagungsleiter und Prof. Gerhard Thiem, Prorektor für Forschung und Entwicklung, sowie einem Grußwort von Ministerialdirigentin Barbara Meyer, Abteilungsleiterin Industrie, Mittelstand und Innovation des Sächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, startete die Plenarveranstaltungen mit drei hochkarätigen Vorträgen. Elena López vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahlentechnik Dresden berichtete über neueste Entwicklungen bei Hybridverfahren für die Generative Fertigung. André Streek vom Laserinstitut Hochschule Mittweida präsentierte erste Erfahrungen aus dem Hochrate-3D-Druck von Metallen mit Polygonscanner. Stefan Kaierle vom Laser Zentrum Hannover widmete sich dem Thema der additiven Fertigung für medizinische Anwendungen als Implantattechnologie der Zukunft.

Anschließend wurden in 16 Vorträgen, aufgeteilt in vier Sektionen, die neuesten Entwicklungen und Trends zu den Schwerpunktthemen 3D-Druck metallischer Werkstoffe und Kunststoffe, Folgeverfahren und Biomedizinische Applikationen vorgestellt und diskutiert. Begleitend präsentierten 27 Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Branche ihre Projekte, Produkte und Dienstleistungen in einer Ausstellung, die den Teilnehmern die Gelegenheit zu Information, Erfahrungsaustausch und dem Knüpfen neuer Kontakte bot.

Die Hochschule Mittweida öffnete ihre Labore und stellte während eines Rundganges das neue Gebäude und die Ausstattung des Laserinstitutes sowie die Laborräume der Fakultät Ingenieurwissenschaften vor.

Mit 170 Teilnehmern verzeichnete das Forum, welches vom Mitteldeutschen Netzwerk Rapid Prototyping enficos initiiert wurde, einen neuen Teilnehmerrekord.

Das Netzwerk enficos entstand 2008 aus dem vom BMBF geförderten Innovationsforum Rapid Prototyping. Nach dem Auslaufen der Förderung wurde die Netzwerkinitiative weiter geführt und vereint aktuell über 20 Mitglieder aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das Forum „3D-Druck“ fand erstmalig 2006 an der Hochschule Merseburg statt. Das Netzwerk enficos veranstaltete es gemeinsam mit der Hochschule Merseburg jährlich bis 2013. Seit 2014 findet das Forum auf mitteldeutscher Ebene wechselnd zwischen den Standorten Merseburg, Jena und Leipzig statt. Mit Mittweida wurde ein weiterer Veranstaltungsort ins Programm aufgenommen.

Prof. Horst Exner vom Laserinstitut Hochschule Mittweida sieht in der Tagung nicht nur eine Chance zur besseren Vernetzung und regionalen Etablierung der Akteure. Die Hochschule selbst und insbesondere die Fakultät Ingenieurwissenschaften werden sich zukünftig verstärkt den Herausforderungen zur Vermittlung dieser neuen additiven Technologien an die Studierenden stellen.

Quelle: Hochschule Mittweida (Fotos: Helmut Hammer)